Samstag, 28. Februar 2009

Sucre

Nun sind wir in der Haupstadt von Bolivien eingetroffen - in Sucre. Im wesentlichen ist hier allerdings nur noch der Sitz des Obersten Gerichtshofes, ansonsten ist der Regierungssitz und das politische Zentrum in La Paz. Sucre liegt auf angenehmen 2900 m und ist von Bergen umgeben. Weiterhin ist sie fuer bolivianische Verhaeltnisse eher ruhig und das Stadtzentrum voellig in weiss gehalten, daher wird sie auch die weisse Stadt genannt. Fuer uns also die richtige Stadt um nach den letzten Wochen mal ein paar Tage auszuruhen und sonst nicht viel zu tun, als durch die Stadt zu schlendern, die Gebaeude im Kolonialstil zu bewundern, Kaffee trinken und essen zu gehen.
Schoen ist auch der Park Boliviar (Simón Bolívar war ein suedamerikanischer Unabhaengigkeitskaempfer zu Beginn des 19. Jhdt. und erster Praesident von Bolivien) wo man sogar einen kleinen "Eifelturm" und "Arc de Triumph" sehen kann. Von dort laeuft man am Obersten Gerichtshof vorbei in einer Strasse, wo sich (vermutlich) die hoechste Anwaltskanzleidichte der Welt befindet. Ueber jeder Tuer der Strasse haengt ein Schildt mit "Abogado".
Heute Mittag waren wir noch kurz im "Jurassic Park" (die Leute vom Film haben wohl wirklich diesen Park vor dem Dreh besucht). Nur 5 km vor Sucre hat man einige Spuren von Dinosaurier gefunden und die Flaeche wurde bei den Erdfaltungen zu einer Wand aufgerichtet. Gegenueber hat man nun einen Park gebaut, wo man viel ueber Dinosaurier erfahren und Nachbildungen bewundern kann.
Morgen geht es nun mit dem Flugzeug (AeroSur) weiter nach LaPaz, wo wir uns schon ein Zimmer in einem (hofftentlich) gemuetlichen Hotel reserviert haben ...

Mittwoch, 25. Februar 2009

Potosi / Minen

Die Busfahrt nach Potosi war nicht so angenehm. Der Bus war wieder genauso uebefuellt und unsere reservierten Plaetze waren schon von einem aelteren bolivianischen Paar belegt, die auch 8h nach Potosi fahren wollten. Wir hatten zwar wirklich ein schlechtes Gewissen, mussten unsere Plaetze jedoch "zurueck erobern". Die Frau hat es uns dann damit gedankt, dass sie Petra halb auf dem Schoss gesessen ist. Dazu die zwei Babys hinter uns, die die ganze Zeit laut um die Wette geschrien haben, machten die Reise zu einer laaaannngen Fahrt. Schliesslich sind wir jedoch in Potosi angekommen und konnten die Stadt bewunden. Potosi wurde 1545 von den Spaniern gegruendet und hat praechitge Bauten im Stiel der Kolonialzeit. Sie ist mit mehr als 150000 Einwohner auf ca. 4000 hm die hoechste Grosstadt der Welt und wird auch heute noch von den Minen am Cerro Rico gepraegt.
Diese Minen haben wir dann heute auch besichtigt (nachdem ich gestern die meiste Zeit mit Durchfall im Bett verbracht habe) - was ein bemerkenswertes und erschreckendes Erlebnis ist. Unter haertesten Bedingungen arbeiten die Mineros (haeufig Quechuas) dort um Silber, Zink und Kupfer Gestein aus dem Berg zu schlagen. Fuer eine Tonne bekommen sie dann ca. 200-400 Bolivianos (ca. 22 - 45 Euro) von der Trennungsfirmen, die dann daraus die wertvollen Stoffe herausloesen. Viele Mineros sterben fruehzeitig mit Lungenproblemen. Unfaelle gibt es wohl jedoch "nur" recht wenige (45 / Jahr). Uns haben die 2h Stunden die wir durch die Minen gekrochen sind schon voellig gereicht (es ist eng, steil, heiss, stickig und staubig) und man freut sich dann sehr darauf frische Luft und Tageslicht zu sehen. Die Mineros haben sich sehr ueber unsere Geschenke (Coca Blaetter, Dynamit, Zuendschnuere, Zuender, Softdrinks) gefreut.
Ein Minero verbring bis zu 10h pro Tag in der Mine (bis zu 6 Tage die Woche) und legt ab und zu auch mal eine "Doble" (doppelte Schicht) ein. Sie arbeiten jedoch selbstaendig auf eigene Rechnung. Loecher fuer Dynamit werden zum Teil von Hand, im Dunkeln (um Batterie zu sparen), stundenlang in den Fels gehauen und dann Abends wird das Dynamit gezuendet. Damit haben die Gase und Staub eine Nacht Zeit sich etwas zu legen. Das Gestein wird dann in einfachen Rucksacktaschen nach draussen getragen (bis zu 50kg). Bolivien exportiert Silber dann in die ganze Welt, verabeitet jedoch selbst kaum diese Rohstoffe, sondern importiert die verabeiteten Produkte dann wieder fuer teures Geld.
Unser Guide macht den Job auch noch (in der Low Season) und hat mit 13 Jahren begonnen (wie die meisten Kinder in Bolivien in diesem Altern zu arbeiten beginnen) in der Mine zu arbeiten. Er versucht seinen Kindern eine bessere Ausbildung zukommen zu lassen, damit sie nicht das selbe Schicksal tragen muessen. Zum Schluss hat er uns dann noch vorgefuehrt, wie das Dynamit explodiert, welches wir fuer wenig Geld (ca. 2 Euro) auf dem Markt der Minenarbeiter gekauft hatten.

Sonntag, 22. Februar 2009

Tupiza / Reittour

Die Busfahrt nach Tupiza war schon ein Erlebnis der besonderen Art. Morgens um 06.00 h ging es los und der Bus war wirklich voll. Und das bedeutet in Bolivien, dass alle Sitzplaetze und der gesamte Gang belegt waren. Und dies fuer eine Busfahrt die 6 h dauern sollte. Wir waren zusammen mit Phil und Jacynta fast die einzigsten Touristen in dem Bus. Sonst waren es alles Bolivianer und die Attraktion waren zwei Babylamas, die eine Frau dabei hatte. In Atocha, einem kleinen Dorf haben wir den Bus gewechselt und feine Santiñas (aehnlich wie Empanadas) gegessen. Es ging ueber Schotterpisten, durch Fluesse, scharfe Kurven, Canyons und steile Anstiege bzw. Gefaelle. Eine sehr abenteuerliche Busfahrt, die dann auch 8h anstatt 6h gedauert hat. Bis auf einen Platten sind wir jedoch gut in Tupiza angekommen.

Die Nacht haben wir in einem guten Hotel mit leckerem Fruehstueck verbracht. Am naechsten Tag sind wir mit Phil, Jacynta und unserem Guide Jose auf eine Zweitagesreittour aufgebrochen. Morgens um 10.00h ging es los und nach wenigen Minuten hat man die Stadt verlassen und ist durch Canyons, Fluesse, Felsformationen und kleine Doerfer geritten. Petras Pferd - Hurrican - und mein Pferd - Espiri - waren wirklich sehr gutmuetige Tiere, die sich auch gut fuehren liessen. Jacynta hatte mit Moro eher ein etwas verrueckteres Pferd, welches unsere Pferde nicht so mochte und mich auch mal gebissen und Petra gegen den Fuss getreten hat. Phil hatte sein Pferd gut unter Kontrolle und hat schnell mit Jose "Reitspiele" gemacht. Am zweiten Tag wurde Jacynta bei der Querung eines tieferen Flusses sogar mal abgeworfen (da sie das Gleichgewicht bei einer Senke verloren hat) und musste ein frisches Bad im rotbraunen Wasser des Flusses nehmen. Ansonsten hatten wir aber keine Problem und sind viel galoppiert und haben uns praechtig amuesiert.

Unsere Uebernachtung war in einem kleinen Dorf (Quiriza) bei einer Familie dort in sehr einfachen Verhaeltnissen. Die Toilette haette auch in ein Musem gepasst und gekocht wurde auf einer Feuerstelle. Die Leute waren aber richtig nett und am naechsten Morgen gabe es zum Abschied noch eine kleine Wasserschlacht (ein typischer Brauch zu Karneval in Bolivien).

Als wir dann am spaeteren Nachmittag in Tupiza wieder angekommen sind (mit wundem Hintern und Innenschenkel), war dort auch gerade der Karnevalsumzug in der Stadt und wir haben bei dem einen oder anderen Bier bzw. Sprite mit verschiedenen Spezialitaeten der Strasse dem bunten Treiben zugeschaut und einiges an Wasser bzw. Schaum abbekommen.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Jeeptour von San Pedro nach Uyuni

Leider hatte es am Montag Abend doch nicht geklappt mit der Sternbersichtigung. Wir hatten nochmal das "Glueck" Regen in der Wueste erleben zu duerfen.
Am naechsten Morgen um 08.00 h haben wir uns dann vor dem Buero der Cordillera Agentur eingetroffen um auf unsere Jeeptour durch das Alitplano nach Uyuni (Bolivien) aufzubrechen. Dort trafen wir auch Eike, Dennis, Anja und Miriam (alle aus Deutschland) mit denen wir spaeter einen Jeep teilten, sowie Tim (Australien), Phil und Jacynta (Kanada) und 9 Franzosen. Insgesamt waren wir 3 Jeeps. Zunaechst ging es jedoch zur Ausreise aus Chile (direkt hinter San Pedro) und dann weiter mit dem Bus auf das Altiplano auf ca. 4000 hm um dort im Niergendwo (es gab nur die Grenzgebaeude) nach Bolivien einzureisen. Dort wechselten wir dann auch in unsere 3 Jeeps.

Nun ging es mit dem Jeep weiter vorbei an sehr vielen Lagunen (Laguan Blanca, Verde, Colorado, Chiarkota, Honda, Hedionda, Canapor) die durch unterschiedliche Farben (welche sich auch noch aenderten, wenn der Wind wechselte) und verschiedenen Flamingoarten (Chile-, Anden- und James Flamingo) beeindruckten. Wir konnten auch in heissen Quellen (Aguas Calientes) auf ueber 4000 m baden und ein thermisches Gebiet ("Geisers" auf 5000 m) besichtigen. Da wir relativ frueh an unserer Unterkunft (sehr einfach analog einer Berghuette) fuer die Nacht angekommen sind, dachten wir, dass wir noch "schnell" zu einer Lagune laufen koennten. Die vermuteten 2 km wurden immer laenger und nach ca. 1.5 h sind alle bis auf Eike wieder umgekehrt. Ein 3h Spaziergang auf dieser Hoehe hat es schon in sich. Eike ist dann noch ca. 2h laenger unterwegs gewesen. Entfernungen taueschen in dieser Umgebung sehr leicht.



Die zweite Nacht verbrachten wir dann in einem "Salzhotel", dass fast ausschliesslich (Waende, Tische, Stuehle, Betten etc.) aus Salzkristallstein gebaut war. Hier haette es dann sogar heisses Wasser zum Duschen geben sollen. Da ich jedoch vom Basketball spielen zu verschwitzt war wollte ich nicht bis 19.00h warten bis es Strom fuers warme Wasser gab. Auch ueber das Essen konnte man sich nicht beklagen - man konnte es gut hinnehmen, dass das Lamafleisch und Pommes mal richtig kalt war oder es zum Reis Ketchup als Sosse gab. Heisswasser gab es dafuer fuer die Kuehler unserer Autos, damit sie am Morgen anspringen wollten.
Weitere Hoehepunkte der Tour waren bizarre Steinformationen, die wie Baeume und Pilze aussahen (Arbol de Piedra) und vor allem auch der Salar de Uyuni, welcher der groesste Salzsee (12000 Quadratkilometer) der Erde ist und auf 3600 hm liegt und auch zur Salzproduktion dient. Da man dort kaum Referenzpunkte hat, ist es auch eine gute Gelegenheit Bilder mit optischen Taeuschung zu schiessen.
Im Salzsee gibt es dann auch einige Inseln (ca. 70), auf der es dann Leben gibt (Kakteen, Vizcacha (aehnlich wie Chinchillas)) und schon von den Inkas besucht wurden. Die Kakteen dort sind bis zu 12 Meter hoch und da sie nur ca. 1 cm pro Jahr wachsen bis zu 1200 Jahre alt.
Weiterhin konnten wir noch ein Salzhotel, welches nun ein Museum ist, besichtigen. Zum Abschluss der Tour, in der Naehe von Uyuni, kamen wir noch an einem Zugfriedhof vorbei, auf dem bis zu 100 Jahre alte Zuege stehen und vor sich hinrosten.
Es war eine sehr beeindruckende 3 Tagestour, die man jedem empfehlen kann. Etwas aufpassen muss man auf die Fahrer, die teilweise dazu neigen zuviel zu trinken bzw. zu schnell zu fahren - da hoert man teilweise fuerchterliche Geschichten. Wir hatten mit unserem Fahrer Jorge soweit keine Probleme - er hatte es jedoch immer eilig weiter zu kommen und wollte immer der Erste sein.
Eigentlich wollten wir am selben Abend Uyuni (wenig reizvoll, 14000 Einwohner) auch gleich wieder in Richtung Tupiza verlassen. Der Fahrer welcher uns mitnehmen wollte ist jedoch einfach nicht aufgetaucht und so mussten wir bis zum naechsten Morgen auf den Bus warten. Daran muss man sich wohl in Bolivien gewoehnen und das koennte das "wirkliche" Suedamerika sein.

Montag, 16. Februar 2009

San Pedro de Atacama / Valle de la Luna / Cerro Toco

Nach fast 30h Busreisezeit (mit kurzem Zwischenstopp in Santiago) sind wir in San Pedro de Atacam angekommen. Leider hatte das Hostel, welches ich telefonisch am Abend vorher reserviert habe - nach muehevoller Suche einer Telefonzelle in der Naehe des Busbahnhofs - doch kein Zimmer fuer uns. Es koennte natuerlich an meinem Spanisch gelegen haben, ich denke aber eher hatten sie uns vergessen einzutragen. Sie wollte uns dann zwar ein anderes (mit weniger Leistung, dafuer teurer) vermitteln - wir haben dann aber schlussendlich selber eins gesucht. Ansonsten haben wir diesen ersten Tag damit verbracht Informationen zu sammeln, was fuer Aktivitaeten hier interessant sind. San Pedro ist eigentlich eine kleine Oase am Rande des Altiplanos (ca. 2000 Einwohner) und liegt auf ca. 2500 hm - es ist jedoch durch seine strategische Lage (in der Naehe hat es viele 5000er und 6000er Berge, die Atacama Wueste, viele archeologisch Interessante Orte, eine beruehmte Kirche und Museum) ein Touristenzentrum und so hat es hier mehr als 30 Reisebueros (gefuehlt ueber 100) die fast alle die selben Touren anbieten. Abends um 16.00h ist es dann auch spannend zu sehen, wie vor allen diesen Bueros "Touristenpilze" entstehen, die darauf warten in das Valle de la Luna zu fahren.
Am naechsten Tag waren wir dann auch ein Teil solch eines Pilzes gewesen (vorher sind wir noch im archeologischen Musem gewesen (allerdings wird die weltberuehmte Mumie nicht mehr ausgestellt) und zu den Ruinen von Quitor gelaufen) und sind zum Valle de la Luna gefahren. Es ist wirklich beeindruckend was Wind und Sonne fuer Landschaften formen koennen und wir durften sogar noch einen der sehr seltenen Regentage erleben. Etwas erinnert es wirklich an den Mond - daher der Name. Weiterhin haben wir auch noch das Valle de Muertes (Tal des Todes) angeschaut, welches durch seine rote Farbe beeindruckt. Man erzaehlt sich, dass es eigentlich Valle de Marte heissen sollte (Tal des Mars) aufgrund der Farbe und der Anlehnung an Valle de la Luna, aber es falsch notiert wurde (aufgrund einer schlechten Aussprache).
Heute Morgen sind wir dann um 08.00h mit unserem Guide David im 4x4 Jeep zum Cerro Toco aufgebrochen. Eine super Wanderung auf 5600 Meter, die jedoch nicht so schlimm war wie es sich anhoert, da wir mit dem Jeep bis auf 5100 Meter heranfahren konnten. Trotzdem ist es fast unglaublich wie anstrengend dann jeder Hoehenmeter erkaempft werden muss. Wir haben fuer die paar Hoehenmeter zwei Stunden gebraucht. Schon nach den ersten Meter fuehlt man sich auch etwas schwindlig (als ob man ein Glas Wein auf nuechternen Magen getrunken hat) und wenn man ohne Pause weiterlaeuft nimmt das Gefuehl weiter zu (Aussage Petra: Am Ende habe ich mich wie nach 6 Glas Pisco gefuehlt - zum Glueck vertrage ich Schnaps ziemlich gut). Trotz dieser Anstrengung war es wunderschoen in diesem verschneiten ("unten" auf 2500 hm hat es ja am Abend vorher geregnet - Schnee ist im Sommer unueblich) Hochgebirge umringt von dutzenden Vulkanen uber 5000 Meter zu wandern.Heute Abend wollen wir noch auf Sternexkursion gehen (um 23.00h faengt eine Fuehrung an, die bis 01.30 gehen soll), falls die Wolken es zulassen. Morgen geht es dann um 08.00h mit dem Jeep fuer 3 Tage weiter bis nach Uyuni Bolivien.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Talca / Circuito Los Cóndores

Nachdem wir am Sonntagabend im Casa Chueca angekommen sind konnten wir gleich den Guide und Lastesel fuer den Dienstag buchen und haben Andrea und Lars kennen gelernt, die gerade von der Wanderung zurueck gekommen sind. So hatten wir die Gelegenheit alle Insiderinformationen und tolle Geschichten aus erster Hand zu erfahren. Am Montag sind wir dann zunaechst fuer 9 Tage einkaufen gegangen und haben dann am Abend zusammen mit Marion, Andrea und Lars einen sehr lustigen Abend bei ein paar Flaschen Wein genossen.



Gut ausgeruht (nach ca. 4h Schlaf - nachts haben uns dann noch Mosquitos wach gehalten) sind wir dann am Dienstag Morgen mit Heidi und Bernd (sie haben einen Tagesritt im Nationalpark unternommen) in ihrem Auto nach Vilches altos (1200 hm) gefahren und dort Cesar Antonio Briones Lopez, unseren Guide (den selben wie Andrea und Lars - Juhu! das war gut), sein Pferd Copo und den Maulsesel (auf Spanisch Macho - das hat Petra sehr gut gefallen) getroffen. Die schweren Rucksaecke wurden gut verschnuert auf dem Macho deponiert und wir konnten leichten Schrittes (Kommentar Cesar: Rapito como el viento) die ersten 6 h ueber einen tollen Aussichtspunkt (1900 hm) in das Valle de Venado (1400 hm) laufen. Die eigentlich einsame Wanderung stellte sich dort als Treffpunkt fuer halb Talca heraus. Wir haben dort Gruppen von Professoren, Studenten, Schuelern etc. getroffen, so dass der CONAF Angestellte (ein Freund von Cesar) einen neuen Rekord mit 86 Personen feststellen konnte. Pech fuer uns, es war jedoch interessant mit vielen kurz zu reden und zu sehen, wie die Chilenen campen.

Der naechste Tag fuehrte uns dann zu den Termes (lauwarme Quellen) auf ca. 2000 hm. Wir waren frueh um 12.00h dort und wollten nach einem Bad eigentlich noch am selben Abend auf 2500 hm aufsteigen um von dort den Vulkan Descabezado (3850 hm) zu besteigen. Allerdings erklaerte Cesar uns, dass die zwei / drei Wolken die man sieht ein schlechtes Wetterzeichen sind und der Aufstieg am Abend zu gefaehrlich ist. Gegen Abend wurden es dann auch immer mehr Wolken und es hatte zu viel Wind, so dass ein Aufstieg wirklich unmoeglich war. In der Nacht hatte es dann sogar ein paar Tropfen Regen (sehr ungewoehnlich und dort ein echtes Ereignis). Wir haben uns dann mit dem Fuehrer der Studentengruppe auf 05.00h verabredet, dass er an unser Zelt klopfen wuerde, falls das Wetter fuer einen Aufstieg am naechsten Morgen besser sein sollte. Das war eine unruhige Nacht - ich dachte bei jedem Flattern des Windes am Zelt ich muesste schon aufstehen. Als unser Wecker um 04.45 dann klingelte sahen wir jedoch noch zu viele Wolken am Vulkan, so dass ein Aufstieg nicht moeglich war und haben dann noch etwas geschlafen (an diesem Morgen ist niemand aufgestiegen).

Am Mittag wurde das Wetter jedoch besser, so dass wir nach einem Ruhetag (mit einer kleinen Wanderung in der Umgebung) am Abend wirklich auf 2500 hm unser "Basislager" aufschlagen konnten (mit Hilfe von Cesar und den Pferden konnten wir genuegend Wasser (10L) mit hoch nehmen). Dort erlebten wir einen tollen Sonnenuntergang, bevor es dann eiskalt wurde. Am naechsten Morgen um 05.15 klingelte wieder unser Wecker und wir starteten unseren Aufstieg um kurz von 06.00h (man hat im Dunklen noch die Lichter von Talca gesehen) und erreichten den Krater um 10.00h. Die letzen 200 hm waren dann wirklich in der duennen Luft sehr anstrengend. Erschwerend kommt hinzu, dass man den Grossteil der Strecke in lockeren Sand laeuft (3 Schritte hoch, einer zurueck). Trotzdem mussten wir waehrend der gesamten Zeit unseren Fleece, Jacke und Handschuhe tragen (wir waren im Schatten des Vulkanes). Die Aussicht von oben war atemberaubend - man konnte den gesamten Circuito Los Cóndores und vieles mehr ueberblicken. Der Krater ist mit "Eisnadeln" gefuellt - sie erhalten diese spezielle Form durch den Wind. Der Abstieg war dann im Sand sehr angenehm und wir erreichten die Termes um 14.00h und konnten ein weiteres Bad geniessen. Es gab ein Gruppe die um 02.00h von den Quellen aufgebrochen sind um 21.00h zurueck waren - das ist Ausdauer!


Der naechste Tag fuehrte uns ueber vulkanische "Sandduenen" und einer weiteren Lagune und Sattel (2550hm) zu unserem naechsten einsamen Lager auf 2200 hm. Da wir einen Tag an den Termes auf besseres Wetter warten mussten haben wir den Circuito Los Cóndores hier auch etwas gekuerzt (aehnlich wie Andrea und Lars). Ein weitere Nacht verbrachten wir bei El Bolson(Talkessel mit Blick auf den "Zahn des Teufels"/Diento de Diabolo), schliefen dann am "Estero los Troncos um unsere letzte Nacht an der Laguna alta zu verbringen. Dort verbrachten wir den Abend wie fast immer gemuetlich mit Cesar am Lagerfeuer (wir kochten auch immer zusammen), zaehlten Sateliten und witzelten ueber Pumas die nur Frauen angreifen. In dieser Nacht jedoch wachten wir um ca. 01.30h wieder auf, da ein ein Hase "schreiend" an unser Zelt rannte. Ich rief von innen um ihn zu verscheuchen und Cesar von draussen - er sah auch noch den Grund fuer die Flucht des Hasen - einen Puma der noch 2m von Cesar entfernt den Hasen jagte. Cesar war ziemlich beeindruckt, da es auch fuer ihn das erste mal war, dass er dieses scheue Tier sehen konnte. Wir konnten nur noch die Spuren (Hasenfell und Abdruecke) am naechsten Morgen "bewundern".


Nach einem leichten Abstieg am naechsten Morgen nach Vilches altos (insgesamt waren es ca. 120 km und 5500 hm in 9 Tagen) und einem gemeinsamen Mittagessen haben wir den Bus zurueck nach Talca und zum Casa Chueca genommen.


Als naechstes werden wir nun schauen, wie wir weiter nach San Pedro de Atacama reisen koennen (Bus oder Flugzeug).