Samstag, 20. Dezember 2008

El Chaltén - Fitz Roy - Cerro Torres

Nach unserem sehr kurzen Flug (ca. 1.5h - anstatt 20h Busfahrt) von Ushuaia nach El Calafate haben wir uns ein Zimmer in einem kleinen Hotel gesucht, da wir am naechsten Morgen gleich um 07.30h nach El Chaltén weiterfahren wollten. Dort haben wir zwei Franzosen (Thomas & Celine) getroffen, die mit den Bikes von Ushuaia nach Lima unterwegs sind. Sie planen ca. 10000 km zu fahren - Chapeau!
Dann haben wir noch eine Weile mit Werner (Oesterreicher) gesprochen. Er ist ein grosser Suedamerika Fan und Hobbyfotograf (hier seine Website) und versucht jedes Jahre einige Zeit hier zu verbringen. Er konnte uns einige Tipps geben.
In El Chaltén angekommen, haben wir zunaechst in einer Tagestour zwei Aussichtspunkte besucht, wo man ein schoenes Panorama von den Bergen sieht und einen Blick ueber den Lago Viedma.
Dann sind wir auf zu einer 4 Tagestour durch eine der schoensten Bergregionen in Patagonien (Patagones bedeutet vermutlich "grosse Fuesse" - da Magellan damals die Indianer in ihren Guanako Maentel so gross vorgekommen sein sollen) aufgebrochen. Zunaechst ging es zu Laguna Torre. Ein Gletschersee unterhalb des Cerro Torre (der sich die meiste Zeit in den Wolken versteckt - dort war es so winding, dass man fast ohne Gleitschirm abheben konnte). Wir konnten jedoch einen Blick auf diesen schicksaltraechtigen Berg erhaschen. Der Italiener Maestri hat (angeblich) den Berg mit dem Oesterreicher Toni Egger 1959 bestiegen, allerdings ist Egger beim Abstieg mit den Gipfelbilder in den Tod gestuerzt. So wollte die Bergsteiger Gemeinschaft Maestri nicht recht glauben. Maestri kam dann 1970 mit einem grossen Bohrhammerkompressor zurueck und hat hunderte von Hacken gesetzt um den Cerro Torre (fast - er hat den abschliessenden, im zu gefaehrlichen, "Schneepilz" nicht erklettert) zu besteigen. 1974 erfolgte dann die erste allgemein anerkannte Besteigung. Den Namen Cerro Torre hat der Berg, da er wie ein Turm fuer Perito Moreno ausgesehen hat.


Hier sieht man von Sued nach Nord (oder links nach rechts) Cerro Torre, Egger und Stanhardt (dt. Fotograf).
Fuer uns ging es weiter, vorbei an den Lagunen Madre y Hija (Mutter und Tochter, die Enkelin war dann auch nicht weit) zum Camp Poincenot. Dieser Zeltplatz liegt unterhalb vom Fitz Roy und ist ein idealer Ausgangspunkt um die Berge zu besteigen (was auch heute noch eine grosse Herausforderung ist). Wir haben die Berge zwar nicht bestiegen, sind jedoch frueh am naechsten Morgen um 05.15h los um ca. 450 hm zu einem Gletschersee (Laguna de los Tres) aufzusteigen um einen herrlichen, sehr nahen Blick auf das Fitz Roy Massiv im fruehen Tageslicht zu haben. (Fuer den Sonnenaufgang um 05.30h waren wir zu spaet dran ..). Oben war es natuerlich wieder extrem windig und bei ca. 1 Grad, Schneegraupel ist uns fast die Nase abgefroren. Das merkt man aber bei diesem Anblick jedoch kaum und wir sind ca. 2h oben geblieben.




Die Gipfel hier von Sued nach Nord (wieder links nach rechts):
St. Exupery (er ist oft ueber diese Berge geflogen), Rafael (argent. Bergsteiger), Poincenot (war ein Mitglied der Gruppe, die 1952 den Fitz Roy bestiegen hat - ist jedoch im Rio Fitz Roy beim queren ertrunken), Fitz Roy oder auch Chaltén (Fitzroy war Kapitaen der Beagle, ein Forschungsboot das mit Darwin dort vermutlich als erste Europaer den Berg gesehen haben oder Chaltén in der Sprache der Tehudche: "Berg der raucht"). Weiter kommen dann noch der Mermoz und Guillaumet (zwei Piloten der Aeroposta Argentina) die man auf dem untern Bild erkennen kann.
Am Nachmittag sind wir dann noch zu den Glaciares Piedras Blancas gelaufen. Dies war eine kleine Kletterei ueber die Gletscher Felsbloecke (dort gibt es auch eingrichtete Kletterrouten) um einen traumhaften Tag ausklingen zu lassen.

Nach einer weitern Nacht auf dem Camp sind wir dann am naechsten Morgen nach El Chaltén zurueck gelaufen und haben um 13.00h gleich den Bus (konnten sogar nach kurz duschen, aber zum essen hat es nicht mehr gereicht - man muss halt Prioritaeten setzen) zurueck nach El Calafate genommen. Dort haben wir noch am Abend unsere (fast) gesamte Waesche in die Waescherei gegeben (ca. 8 kg) und konnten um 21.00h wieder auf frische Kleidung zurueckgreifen - das ist auch ein Genuss ;-)

Morgen wollen wir zu dem grossen Gletscher "Perito Moreno" und dann wird es schon bald weiter nach Puerto Natales (Chile) gehen, welcher der ideale Ausgangspunkt fuer den "Torres de Paine" Nationalpark (und unsere naechste grosse Wanderung (ca. 9 Tage)) ist.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

schöne und fröhliche weihnachten wünschen euch pa und ma. wir lieben euch.