Donnerstag, 12. Februar 2009

Talca / Circuito Los Cóndores

Nachdem wir am Sonntagabend im Casa Chueca angekommen sind konnten wir gleich den Guide und Lastesel fuer den Dienstag buchen und haben Andrea und Lars kennen gelernt, die gerade von der Wanderung zurueck gekommen sind. So hatten wir die Gelegenheit alle Insiderinformationen und tolle Geschichten aus erster Hand zu erfahren. Am Montag sind wir dann zunaechst fuer 9 Tage einkaufen gegangen und haben dann am Abend zusammen mit Marion, Andrea und Lars einen sehr lustigen Abend bei ein paar Flaschen Wein genossen.



Gut ausgeruht (nach ca. 4h Schlaf - nachts haben uns dann noch Mosquitos wach gehalten) sind wir dann am Dienstag Morgen mit Heidi und Bernd (sie haben einen Tagesritt im Nationalpark unternommen) in ihrem Auto nach Vilches altos (1200 hm) gefahren und dort Cesar Antonio Briones Lopez, unseren Guide (den selben wie Andrea und Lars - Juhu! das war gut), sein Pferd Copo und den Maulsesel (auf Spanisch Macho - das hat Petra sehr gut gefallen) getroffen. Die schweren Rucksaecke wurden gut verschnuert auf dem Macho deponiert und wir konnten leichten Schrittes (Kommentar Cesar: Rapito como el viento) die ersten 6 h ueber einen tollen Aussichtspunkt (1900 hm) in das Valle de Venado (1400 hm) laufen. Die eigentlich einsame Wanderung stellte sich dort als Treffpunkt fuer halb Talca heraus. Wir haben dort Gruppen von Professoren, Studenten, Schuelern etc. getroffen, so dass der CONAF Angestellte (ein Freund von Cesar) einen neuen Rekord mit 86 Personen feststellen konnte. Pech fuer uns, es war jedoch interessant mit vielen kurz zu reden und zu sehen, wie die Chilenen campen.

Der naechste Tag fuehrte uns dann zu den Termes (lauwarme Quellen) auf ca. 2000 hm. Wir waren frueh um 12.00h dort und wollten nach einem Bad eigentlich noch am selben Abend auf 2500 hm aufsteigen um von dort den Vulkan Descabezado (3850 hm) zu besteigen. Allerdings erklaerte Cesar uns, dass die zwei / drei Wolken die man sieht ein schlechtes Wetterzeichen sind und der Aufstieg am Abend zu gefaehrlich ist. Gegen Abend wurden es dann auch immer mehr Wolken und es hatte zu viel Wind, so dass ein Aufstieg wirklich unmoeglich war. In der Nacht hatte es dann sogar ein paar Tropfen Regen (sehr ungewoehnlich und dort ein echtes Ereignis). Wir haben uns dann mit dem Fuehrer der Studentengruppe auf 05.00h verabredet, dass er an unser Zelt klopfen wuerde, falls das Wetter fuer einen Aufstieg am naechsten Morgen besser sein sollte. Das war eine unruhige Nacht - ich dachte bei jedem Flattern des Windes am Zelt ich muesste schon aufstehen. Als unser Wecker um 04.45 dann klingelte sahen wir jedoch noch zu viele Wolken am Vulkan, so dass ein Aufstieg nicht moeglich war und haben dann noch etwas geschlafen (an diesem Morgen ist niemand aufgestiegen).

Am Mittag wurde das Wetter jedoch besser, so dass wir nach einem Ruhetag (mit einer kleinen Wanderung in der Umgebung) am Abend wirklich auf 2500 hm unser "Basislager" aufschlagen konnten (mit Hilfe von Cesar und den Pferden konnten wir genuegend Wasser (10L) mit hoch nehmen). Dort erlebten wir einen tollen Sonnenuntergang, bevor es dann eiskalt wurde. Am naechsten Morgen um 05.15 klingelte wieder unser Wecker und wir starteten unseren Aufstieg um kurz von 06.00h (man hat im Dunklen noch die Lichter von Talca gesehen) und erreichten den Krater um 10.00h. Die letzen 200 hm waren dann wirklich in der duennen Luft sehr anstrengend. Erschwerend kommt hinzu, dass man den Grossteil der Strecke in lockeren Sand laeuft (3 Schritte hoch, einer zurueck). Trotzdem mussten wir waehrend der gesamten Zeit unseren Fleece, Jacke und Handschuhe tragen (wir waren im Schatten des Vulkanes). Die Aussicht von oben war atemberaubend - man konnte den gesamten Circuito Los Cóndores und vieles mehr ueberblicken. Der Krater ist mit "Eisnadeln" gefuellt - sie erhalten diese spezielle Form durch den Wind. Der Abstieg war dann im Sand sehr angenehm und wir erreichten die Termes um 14.00h und konnten ein weiteres Bad geniessen. Es gab ein Gruppe die um 02.00h von den Quellen aufgebrochen sind um 21.00h zurueck waren - das ist Ausdauer!


Der naechste Tag fuehrte uns ueber vulkanische "Sandduenen" und einer weiteren Lagune und Sattel (2550hm) zu unserem naechsten einsamen Lager auf 2200 hm. Da wir einen Tag an den Termes auf besseres Wetter warten mussten haben wir den Circuito Los Cóndores hier auch etwas gekuerzt (aehnlich wie Andrea und Lars). Ein weitere Nacht verbrachten wir bei El Bolson(Talkessel mit Blick auf den "Zahn des Teufels"/Diento de Diabolo), schliefen dann am "Estero los Troncos um unsere letzte Nacht an der Laguna alta zu verbringen. Dort verbrachten wir den Abend wie fast immer gemuetlich mit Cesar am Lagerfeuer (wir kochten auch immer zusammen), zaehlten Sateliten und witzelten ueber Pumas die nur Frauen angreifen. In dieser Nacht jedoch wachten wir um ca. 01.30h wieder auf, da ein ein Hase "schreiend" an unser Zelt rannte. Ich rief von innen um ihn zu verscheuchen und Cesar von draussen - er sah auch noch den Grund fuer die Flucht des Hasen - einen Puma der noch 2m von Cesar entfernt den Hasen jagte. Cesar war ziemlich beeindruckt, da es auch fuer ihn das erste mal war, dass er dieses scheue Tier sehen konnte. Wir konnten nur noch die Spuren (Hasenfell und Abdruecke) am naechsten Morgen "bewundern".


Nach einem leichten Abstieg am naechsten Morgen nach Vilches altos (insgesamt waren es ca. 120 km und 5500 hm in 9 Tagen) und einem gemeinsamen Mittagessen haben wir den Bus zurueck nach Talca und zum Casa Chueca genommen.


Als naechstes werden wir nun schauen, wie wir weiter nach San Pedro de Atacama reisen koennen (Bus oder Flugzeug).

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Talca/Circuito Los Condores

Betrachte gerade die Bilder dieser Etappe und lese den Bericht dazu. Es wird Zeit dass Eure Reise zu Ende geht. Man wird ja krank vor Neid.
Natürlich ist sie Euch von Herzen gegönnt. Aber es ist schon schwer
mit 80 Jahren das Handtuch werfen zu müssen.
Trotzdem liebe Grüße.Manfred und Hanne.

Ich weiß nicht ob Kolumbien im Plan steht. Wenn ja, passt auf
da läuft im Moment ein großer Vulcan- Ausbruch.E s handelt sich um den 5364 m hohen "Nevado del Huila"alesc