Samstag, 17. Januar 2009

Chiloé

Die letzten 5 Tage waren wir auf Chiloé. Chiloé ist (neben Feuerland) die groesste Insel von Chile, die schon sehr frueh von den Spaniern (kurz nach St. Diago) im 16. Jahrhundert besiedelt wurde. Die Spanier wollten dann auch lange diesen strategisch wichtigen Vorposten nicht aufgeben (obwohl Chile schon unabhaengig war). Isabel Allende schreibt in ihrem Buch (Mein erfundenes Land), dass man auf Chiloé noch das wahre Chile erleben kann. So ist es auch immer beliebter als Ferienziel fuer die Chilenen aus den Staedten um das laendliche Leben zu erfahren. Beeindruckend sind auch die vielen Holzkirchen die von den Jesuiten ab Anfang des 17. Jahrhundert gebaut wurden.
Chiloé hat uns gleich nett empfangen. Auf der kurzen Faehrfahrt nach Chiloé durften wir Delphine, Robben, Pinguine, Komorane und Pelikane sehen. Zunaechst sind wir in die Hauptstadt nach Castro gefahren (ca. 30000 Einwohner) um dort die typischen Stelzenhaeuser (Palafitos) am Wasser zu sehen und die Holzkirche (Weltkulturerbe) zu bewundern. Am Abend sind wir noch mit Jens aus Luzern (bzw. eigentlich aus Leipzig), den wir auf der Faehre getroffen hatten, in ein kleines Fischlokal am Hafen gegangen und haben "Lachs nach Art des Hauses" gegessen und ein Flaeschchen Wein getrunken.



Am naechsten Tag haben wir einen Tagesausflug nach Achao unternommen (liegt auf einer kleinen Insel oestlich der Hauptinsel). Dort steht eine Jesuitenkirche von 1730, die vollstaendig aus Holz gebaut wurde (kein einziger Nagel, sondern nur Holzduebel bzw. andere Holzverbindungen). Wir haben in diesem herzigen kleinen Fischerdorf dann natuerlich wieder Fisch zu Mittag gegessen. Hier haben wir sehr feinen Congrio (ein Meeraal) probiert.
Am naechsten Tag sind wir mit einem kleinen Minibus an die Westkueste, zum Ausgangspunkt des Chiloé Nationalparks nach Cucao gefahren. Der Busfahrer hat unsere grossen Rucksaecke gesehen und uns dann einen Tipp gegeben, dass wir im Parador Darwin uebernachten koennten. Dieser Empfehlung sind wir gerne nachgekommen und haben dort in einem tollen kleinen Hostel (auch voellig aus Holz) die Wirtin Susi aus Freiburg kennen gelernt. Sie ist vor 16 Jahren mit ihrem chilenischen Mann aus Deutschland ausgewandert und haben dort Schritt fuer Schritt das Hostel aufgebaut. Wir haben uns von ihren kulinarischen, selbstgemachten Delikatessen verwoehnen lassen (Algen- und Apfelstreuselkuchen zum Kaffee, Salate und Kaesetoast und Adlerfisch zum Abendessen, verschieden Soesschen (verschiedene Algen, Kraeuterbutter, Pesto, eingelegte Zwiebeln, etc.) mit selbstgebackenem Weiss- und Vollkornbrot und einem grossen Kaiserfruehstueck mit Wurstsalat, Schinken, Kaese, Marmelade etc.). Susi hat uns dann noch viele Geschichten ueber das Leben auf Chiloé erzaehlt. Damit wir aber nicht nur essen sind wir auch ein paar Stunden im Nationalpark gewandert, welcher teilweise ein fast undurchdringlicher Urwald ist - und auch ein paar Kilometer entlang des Sandstrandes. Insgesamt hat uns das (bis auf die Nikau Palmen und Greenstones) an die Westkueste von Neuseeland bei Punakaiki erinnert.


Von dort aus ging es dann nach Ancud im Norden von Chiloé. Da ist auch eine kleine Festung (gegen Piraten etc.) zu besichtigen - vor allem jedoch der Ausflug nach Puñhil (ca. 30km westlich von Ancud) zu den Pinguin Kolonien war nett. Dort geht es mit einem kleinen Motorboot um ein paar Felsen und man kann Magellan und Humboldt Pinguine betrachten. Man sieht aber noch vieles mehr: 4 verschiedene Arten von Komoranen, Seeloewen, Pelikane, Seeotter und viele weitere uns noch unbekannte Seevoegel.


Nun sind wir wieder auf dem Festland ca. 15 km noerdlich von Puerto Montt in Puerto Varas und wollen etwas nach Osten in einen weiteren Nationalpark Vicente Perez Rosales um mal wieder ein paar Tage wandern zu koennen.

Vielen Dank auch an alle fuer die vielen netten Kommentare und Wuensche bei den Blogs. Wir freuen uns auch immer von euch zu lesen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Petra und Stephan,
Finde meinen letzten " Comment ".
nicht.
Habe wahrscheinlich etwas falsch gemacht.
Also nochmal alle guten Wünsche zum neuen Jahr. Weiterhin viele von solchen tollen Erlebnissen.
Reise mit Hilfe von Euren "Blogs" und "Google Earth" mit und gestehe dass ich diesen Teil der Welt sonst nicht kennegelernt hätte.

Liebe Grüße Hanne und Manfred