Freitag, 23. Januar 2009

Puerto Varas / Termes de Callao

In Puerto Varas sind wir zwei Tage im Casa Azul geblieben, welches ein netter Backpacker ist - voellig aus Holz gebaut. Puerto Varas und die weiteren Doerfer um den Lago Llanquihue (zweitgroesster See von Chile) haben einen starken deutschen Einfluss, da sich hier Mitte des 19. Jahrhunderts (unterstuetzt von der Regierung von Manuel Montt und Innenminister Varas) deutsche Einwanderer angesiedelt haben. Ueber den See hat man einen tollen Blick auf den Vulkan Osorno mit seiner typischen Kegelform. Das Pokerturnier im Casino aben wir leider um eine halbe Stunde verpasst.

Von dort sind wir mit dem Bus nach Petrohue gefahren, welches am Lago Todos los Santos (fuer viele der schoenste See von Chile, da er sich tief in die Anden schiebt, entdeckt von einem Priester an Allerheiligen) liegt und der ideale Ausganspunkt fuer Wanderungen im Nationalpark Vincente Perez Rosales. Wir haben uns hier eine Dreitageswanderung, vorbei an den heissen Quellen von Callao vorgenommen. Der Zugang zu der Wanderung ist allerdings nur per Boot zu erreichen, welches man von den Fischern vor Ort chartern kann. Claudio vom CONAF (Corporación Nacional Forestal - chilenische Forstbehoerde) hat uns empfohlen mit Alex zu verhandeln. Den haben wir bei den Booten auch gleich getroffen und fuer den naechsten Tag eine Ueberfahrt abgemacht. Da Alex auf der anderen Seite des Flusses auf seinem Grundstueck auch einen kleinen Campingplatz hat, sind wir gerade bei ihm geblieben (aber noch in einem kleinen Doppelzimmer) und haben am Abend auch dort zu Abend gegessen (Forellen nach Art des Hauses - super!).
Die Fahrt am naechsten Tag (bei wolkenlosem Himmel) war schon ein Genuss und die Etappe zu den Quellen ebenso herrlich. Einziger Wehrmutstropen war das grosse Gewicht, welches wir zu tragen hatten. Wir hatten unsere gesamte Ausruestung dabei, da wir vom Endpunkt der Wanderung nicht mehr zurueck fahren konnten und der Bus dort direkt nach Osorno faehrt. Der Weg ging vorbei an riesigem Farn, durch tief ausgehoelte Rinnen (von Pferden und Erosion) und ab und zu ueber sehr wacklige Haengbebruecken ueber Nebenfluesse des "Rio Sin Nombre".
Die heissen Quellen waren schoen in zwei hoelzerne ausgehoehlte Baumstaemmen geleitet (den Schluessel musst man sich bei einem Farmer 2 km vorher abholen), in denen man sehr gut enstpannen konnte. Im Fluss gerade daneben konnte man sich dann wieder abkuehlen, falls es die Tabanos (grosse Rossbremsen) zugelassen haben. Am Abend sind dann noch 5 junge Chilenen von einer Santiago (hatten gerade Semesterferien) angekommen, mit denen wir am Abend am Lagerfeuer noch einiges an Pisco (Sour, mit Saft, pur, etc. ) getrunken und uns nett unterhalten haben (sie hatten riesen Rucksaecke mit Getraenken und Grillgut). Der Sternenhimmel kam einem Nachts zum Greifen nah vor und wir konnten endlich wieder mal das Kreuz des Suedens bestaunen.Der naechste Tag fuehrte uns ueber einen kleinen Pass zur Laguna los Quetros, welcher ideale Badetemperatur hatte. Die Farmerin von der anderen Seite hat uns etwas Brot verkauft und empfohlen am naechsten Tag am Lago Rupanco ein Boot zu der Busstation zu nehmen. Abends hatten wir wieder diesen unglaublichen Sternenhimmel und dazu haben die Froesche uns ein Abendkonzert "gesungen".Wir sind dann am naechsten Tag auch frueh aufgebrochen um das Boot am Ostenende des Rupanco zu erreichen. Ein Farmer dort hat uns dann jedoch erklaert, dass gerade an diesem Tag das Boot schon frueher losgefahren ist, aber wir koennen bei ihm eine Tour buchen. Er hat uns dann sogar mit seinem Traktor und Anhaenger den letzten Kilometer zum See gefahren (er meinte wegen unserem schweren Gepaeck, wir denken er wollte nicht laufen :-) ) und uns zur Bushaltestelle "El Poncho" gebracht. Die Wanderung war somit angenehme 32 km lang und es war das erste mal hier, dass wir fuer drei Tage wolkenlosen Himmel hatten - traumhaft.
In Osorno sind wir dann nur eine Nacht geblieben (ist die groesste Stadt in dieser Gegend) und sind am naechsten Morgen gleich mit dem Bus 4h nach Pucon (am Vulkan, Lago und Nationalpark Villarica) gefahren. Hier hat uns der Sommer nun endgueltig eingeholt und wir konnten gestern Abend um 23.00h (noch bei 20 Grad) an dem Tisch vor unserem Zelt ( sind auf einem Campingplatz) gemuetlich ein Glaesschen Wein trinken.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr Beiden,
jetzt kommt ihr also wieder in angenehme Temperaturen...wie schön für euch! Wir bibbern hier bei Tempeaturen unter und über 0 Grad! Ab und zu lässt sich die Sonne blicken und man kann körperlich und geistig ein wenig Licht tanken!
Hier ist nun die "fünfte Jahreszeit" angebrochen und für den einen oder anderen geht es "heiss" her! Für uns bleibt's eher ruhig. Benjamin verbringt seine ersten Tage im Kindergarten, bis jetzt klappt's sehr gut! Abends braucht er allerdings seine Ruhe, dass merkt man!!!!
Wir verfolgen eure Reise weiterhin mit Spannung und wünschen euch alles Liebe!!!
Die drei Warmbacher Doro, Bernd und Benjamin

Anonym hat gesagt…

Hallo Petra und Stöps,
ihr tragt gerade zu meiner Unterhaltung bei, denn ich habe nun 1 Woche nachdem die Erkältunsgrippe auskuriert war, eine Magen-Darm-Geschichte aufgeschnappt: ich drück euch alle Daumen, dass ihr gesund bleibt!!!
Meine aktuellen Lieblingsbilder von euch sind Petra auf der Hängebrücke und Stefan im Badezuber :-)
Und mein absoluter Lieblingshingucker ist der Humboldt-Pinguin, der so im Alleingang unterwegs ist.
Danke für euren Block und das fleißige Schreiben: so alle paar Tage schauen wir mal wieder nach, was ihr so treibt...
Wir sind (wenn gesund) ganz viel zum skifahrn unterwegs, was auch irre schön ist. Geht das bei euch eigentlich auch noch irgendwie? Naja, jetzt wird's wohl zu heiß sein - aber die Gletscher haben ja schon ihren Reiz!
Wir wünschen euch noch schöne Abenteuer und freuen uns schon auf die nächsten Bilder und eure tolle Berichterstattung.
Seid herzlich gegrüßt von Heike und Christoph